Kleiner Wendeplattenhalter

Ich hatte noch ein Päckchen Wendeplatten (Stellram) aus einem früheren Leben rumliegen,
leider ohne Halter

Und da es sich um Platten mit 75° Plattenwinkel handelt, war bei meinem üblichen Lieferanten (Sartorius) auch leider nichts billig zu kriegen.
Also war selbermachen angesagt.

Da meine Fräsmaschine ja noch nicht CNC-fähig ist, habe ich die Sache halt konventionell mit Teilkopf gefräst.
Üblicherweise wird dafür ein spezieller Kegelfräser verwendet, aber ein normaler Fräser tut es auch. Man muß nur beachten, daß die Kante der Wendeplatte sauber ohne Spiel an der Kante im Halter anliegt.

 

Zuerst wird nach dem Vorfräsen des Halters die Kernbohrung des Gewindes gebohrt.
Diese Bohrung markiert gleichzeitig den Mittelpunkt der Platte und die Drehachse des Teilkopfs.

Vor dem Ausfräsen der eigentlichen Plattenkontur muß natürlich in der Ecke eine Freibohrung angebracht werden,

Die erste Kante wird parallel zur Halterlängsachse gefräst, für die zweite Kante wird (in diesem Fall) der Teilkopf um 15° gedreht und mit der Y-Achse verfahren. Natürlich ist, je nach Anwendungsfall, auch ein andere Ausrichtung der Platte möglich.

Nun das M2,5 Gewinde schneiden. Bevor man an eine solche Sache rangeht, sollte man aber erst mal schauen, ob man günstig an die benötigten Gewindebohrer kommt. Typischeweise haben die Schrauben für solche Halter M2,5 oder M3,5 Gewinde.

Fertig! Die Schraube ist allerdings (teuer) gekauft. Wenn man die entsprechenden M2,5 oder M3,5 Schrauben hat, kann man sich natürlich auch die nötigen Kegel an diese Schrauben andrehen - aber das dürfte in den seltensten Fällen möglich sein. Außerdem besitzen die Schrauben für die Wendeplattenbefestigung auch eine erhöhte Zugfestigkeit.
Also sollte man besser die 3-4 Euro dafür anlegen, auch wenn es wirklich sehr teuer ist...